Polio-Alarm und „Faultierfieber“ geben Anlass zu Gesundheitsbedenken bei Reisen nach Großbritannien

Polio-Warnungen und Oropouche-Virus-Fälle geben Anlass zur Sorge für Reisen nach Großbritannien. Informieren Sie sich über wichtige Gesundheitsinformationen, Sicherheitstipps und Expertenratschläge.

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Polio-Reisewarnung in Europa

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben eine Reisewarnung der Stufe 2 für Polio herausgegeben. Die Reisehinweise gelten insbesondere für Großbritannien, Finnland, Deutschland, Polen und Spanien.

Kürzlich haben Experten das Poliovirus im britischen Abwasser entdeckt und damit die Sorge vor einer möglichen Übertragung von Polio geweckt. Glücklicherweise haben die Behörden bisher keine Fälle beim Menschen festgestellt.

Dementsprechend müssen Reisende ihre Polio-Impfungen auf dem neuesten Stand halten. Gesundheitsexperten raten insbesondere Erwachsenen, die in Hochrisikogebiete reisen, zu einer Auffrischungsimpfung.

CDC-Daten zufolge sind Polio-Fälle weltweit weiterhin selten, mit 12 wilden Fällen im Jahr 2024. Nichtsdestotrotz bittet das Büro Touristen, besonders vorsichtig zu sein und Wachsamkeit zu üben.

UK Gefährdet für Oropouche

Inzwischen hat die britische Gesundheitsbehörde (UKHSA) drei importierte Oropouche-Virusfälle im Jahr 2025 bestätigt. Diese Reisenden sind vor kurzem aus Brasilien zurückgekehrt. Dies ist somit der erste Nachweis des Virus in Großbritannien.

„Sie sind am meisten gefährdet, wenn Sie in ein Gebiet mit einem aktiven Ausbruch reisen. Im Moment ist das ein Großteil Südamerikas“, sagte Dr. Richard Dawood, medizinischer Direktor und Spezialist für Reisemedizin an der Fleet Street Clinic, gegenüber The Independent.

Das Oropouche-Virus, das auch unter dem Namen „Faultierfieber“ bekannt ist, wird durch Stiche von Mücken und Moskitos übertragen. Die Symptome ähneln denen von Dengue oder Malaria und umfassen Fieber, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und Übelkeit. In seltenen Fällen kann das Virus Meningitis oder Enzephalitis verursachen.

Außerdem deuten Forschungsergebnisse auf eine mögliche Übertragung von der Mutter auf das Kind hin, die mit Totgeburten in Brasilien in Verbindung gebracht wird. Da es weder einen Impfstoff noch eine Behandlung gibt, ist die Prävention entscheidend. Daher hat die UKHSA Reisende dazu aufgefordert, Bisse strikt zu vermeiden.

Richtlinien zur Reisesicherheit

Insgesamt raten Gesundheitsexperten zur Vorbereitung auf die Reise. Insbesondere sollten Touristen vier bis sechs Wochen vor der Abreise einen Termin für eine Gesundheitsberatung vereinbaren. Außerdem empfiehlt die CDC dringend, alle Routineimpfungen zu bestätigen.

Außerdem müssen Besucher im Ausland Insektenschutzmittel mit DEET verwenden und lange, leichte Kleidung tragen. Der Aufenthalt in abgeschirmten oder klimatisierten Räumen verringert das Risiko noch weiter. Vor allem schwangere Reisende sollten wegen möglicher Komplikationen erhöhte Vorsicht walten lassen.

„Was Reisende zur Vorbeugung tun können, sind allgemeine Vorsichtsmaßnahmen gegen Insekten – Permethrin-Repellent und leichte, lange Kleidung schützen die abgedeckten Bereiche, da Mücken nicht durch sie hindurchstechen können“, warnte Dawood.

Nach der Rückkehr sollten Touristen ihre Gesundheit genau überwachen. Wenn Fieber, Hautausschlag oder Gelenkschmerzen auftreten, ist eine ärztliche Untersuchung unerlässlich. Außerdem hilft die Angabe der Reisegeschichte den Ärzten, mögliche importierte Infektionen schnell zu erkennen.

Abwägen von Risiko und Reiseplänen

Trotz der neuen Warnungen betonen die Behörden, dass Großbritannien weiterhin ein sicheres Reiseland ist. Außerdem senken die Polio-Impfung und die Vorbeugung gegen Insektenstiche das Risiko erheblich. Dennoch ist Aufklärung wichtig. Touristen, die die offiziellen Ratschläge befolgen, können unbesorgt reisen.

Besonders wichtig ist, dass die Zahl der internationalen Reisen stark zunimmt. Im Jahr 2024 verzeichnete das Vereinigte Königreich mehr als 38 Millionen Besucher aus dem Ausland, was fast den Zahlen vor der Pandemie entspricht. Da die Behörden mit mehr Ankünften rechnen, verstärken Experten die Gesundheitsbotschaften an Flughäfen und Häfen.

Reisende sollten diese Aktualisierungen als Mahnung und nicht als Abschreckung sehen. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen können sie sowohl ihre persönliche Gesundheit als auch die öffentliche Sicherheit schützen.

Foto von Nationales Institut für Allergie und Infektionskrankheiten auf Unsplash

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