Großbritannien warnt internationale Studenten vor Visumsüberschreitung

Das Vereinigte Königreich warnt internationale Studenten davor, ihr Visum zu lange aufrechtzuerhalten oder schwache Asylanträge zu stellen und verweist auf den starken Anstieg der Anträge.

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Internationale Studenten gewarnt

Die britische Regierung hat internationale Studenten aktiv davor gewarnt, ihr Visum zu lange zu behalten oder betrügerische Asylanträge zu stellen. Infolgedessen haben Tausende von Studenten solche Nachrichten vom britischen Innenministerium entweder per SMS oder E-Mail erhalten.

Im Großen und Ganzen sind die Botschaften einfach gehalten und erinnern die Studenten daran, die Stadt zu verlassen, sobald ihr Visum abläuft. Andernfalls droht ihnen die sofortige Abschiebung. Außerdem wird die Regierung alle Asylanträge ablehnen, die nicht begründet sind.

Wie viele Studenten beantragen Asyl

Die Behörden verweisen auf einen Anstieg der Asylanträge, die von ehemaligen Studenten gestellt wurden, um die Kampagne zu rechtfertigen. Im Jahr 2024 haben Menschen, die ursprünglich mit einem Studentenvisum eingereist waren, fast 16.000 Asylanträge gestellt. Alles in allem ist diese Zahl fast sechsmal höher als im Jahr 2020.

Darüber hinaus hebt die Regierung hervor, dass im Jahr bis Juni 2025 insgesamt 41.100 Anträge auf Erteilung eines Visums gestellt wurden. Diese Zahl entspricht fast der Zahl von 43.600 Asylbewerbern, die im selben Zeitraum mit kleinen Booten übergesetzt haben. Daher argumentieren die Minister, dass das Problem sowohl groß als auch dringend ist.

130.000 Ausländische Studenten

Bislang haben die Behörden etwa 10.000 internationale Studenten angeschrieben. Die britische Regierung geht davon aus, dass im Laufe der Zeit bis zu 130.000 Studenten in diesem Herbst ähnliche Warnungen erhalten werden. Das Ausmaß unterstreicht die Ernsthaftigkeit des Vorgehens der Regierung.

Die offizielle Mitteilung lautet: „Wenn Sie einen Asylantrag stellen, der nicht begründet ist, wird er schnell und entschieden abgelehnt. Jeder Antrag auf Asylunterstützung wird anhand der Kriterien der Mittellosigkeit geprüft. Wenn Sie die Kriterien nicht erfüllen, werden Sie keine Unterstützung erhalten. Wenn Sie kein legales Recht haben, im Vereinigten Königreich zu bleiben, müssen Sie das Land verlassen. Wenn Sie das nicht tun, werden wir Sie abschieben.“ (Quelle: BBC)

Außerdem werden die Studenten darauf hingewiesen, dass ihre Visa künftige Anträge gefährden könnten. Entsprechend zielt die Warnung darauf ab, diejenigen abzuschrecken, die das System sonst ausnutzen könnten.

Politischer Kontext und Strategie

Die Informationskampagne ergänzt die jüngsten Einwanderungsreformen. So hat die britische Regierung beispielsweise die Dauer des Arbeitsvisums nach dem Studium von zwei Jahren auf 18 Monate verkürzt.

Darüber hinaus hat die Regierung die Regeln für die Familienzusammenführung im Asylbereich verschärft und ein „One-in, one-out“-Abkommen mit Frankreich angekündigt. Insgesamt zielen diese Maßnahmen darauf ab, den wahrgenommenen Missbrauch des Einwanderungssystems einzudämmen.

Kritik und Reaktion

Dennoch hat die Initiative Gegenreaktionen ausgelöst. Jo Grady von der University and College Union nannte den Schritt einen „Angriff auf internationale Studenten“. Sie argumentierte, dass die Minister ausländische Studenten als Sündenböcke benutzen, um Härte in der Einwanderungspolitik zu signalisieren.

In der Zwischenzeit fragen sich Kritiker, warum deutliche Visaerinnerungen nicht schon früher üblich waren. In den sozialen Medien stellen einige fest, dass es weniger um abgelaufene Visa geht, als vielmehr darum, von Asylanträgen abzuschrecken.

Breitere Auswirkungen

Die Kampagne spiegelt die zunehmend strenge Haltung des Vereinigten Königreichs gegenüber der Migration wider. Indem sie Studenten ins Visier nehmen, hoffen die Minister, einen Weg zu schließen, der ihrer Meinung nach das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Einwanderungskontrolle untergräbt.

Kritiker warnen jedoch, dass die Strategie dem weltweiten Ruf Großbritanniens als einladendes Ziel für die Hochschulbildung schaden könnte. Derzeit sind die Universitäten in hohem Maße auf internationale Studiengebühren angewiesen, und eine Änderung der Politik könnte künftige Bewerber abschrecken.

Mit Blick auf die Zukunft erwarten Beobachter weitere Verschärfungen, möglicherweise einschließlich digitaler Ausweissysteme, um die Einhaltung der Visabestimmungen zu verfolgen. Es ist daher unwahrscheinlich, dass sich die Debatte über Migration, Bildung und Fairness bald entspannen wird.

Foto: Freepik

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