Immer mehr britische Bürger mit doppelter Staatsangehörigkeit teilen ihre Verärgerung über das britische System der elektronischen Reisegenehmigung (ETA) mit. Viele behaupten, dass das neue System vage, inkonsistente und zutiefst frustrierende Hinweise gibt.
Was ist die ETA?
Die ETA ist eine neue digitale Einreisepflicht für Staatsangehörige ohne Visum, die nach Großbritannien einreisen, um die Grenzkontrolle zu verbessern. Es ähnelt dem kommenden ETIAS-System der EU.
Ursprünglich galt die ETA für Staatsangehörige aus Katar und anderen Golfstaaten. Später galt sie auch für europäische und bestimmte nichteuropäische Staatsangehörige.
Verwirrung für doppelte Staatsangehörige
Britische Doppelbürger stehen jetzt vor unerwarteten Komplikationen. Insbesondere leben viele von ihnen im Ausland und reisen mit Pässen, die nicht aus Großbritannien stammen. Die ETA-Regeln stiften bei ihnen jedoch Verwirrung.
So behaupten einige, das britische Innenministerium habe festgestellt, dass sie eine ETA benötigen, auch wenn sie einen gültigen britischen Reisepass besitzen. Andere wiederum erfuhren irrtümlich, dass sie keine benötigten.
Wie The Local berichtet, soll das britische Innenministerium gesagt haben, dass britische Doppelstaatler ohne Nachweis der britischen Staatsangehörigkeit reisen können.
„Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Einführung der ETA für britische Doppelbürger mit ETA-berechtigter Staatsangehörigkeit eine wesentliche Änderung darstellt. Sie dürfen derzeit mit ihrem nicht-britischen Pass ohne ETA oder Nachweis der britischen Staatsangehörigkeit reisen, während die Regelung umgesetzt wird“, so das britische Innenministerium.
Doppelte Staatsbürgerschaft in der Schwebe
Später, am 7. April, stellte das Büro fest, dass es von den Fluggesellschaften erwartet, dass sie solchen britischen Doppelbürgern das Boarding nicht verweigern. Insbesondere können sie ohne einen britischen Pass oder einen Nachweis der britischen Staatsangehörigkeit fliegen.
„Wir sind uns bewusst, dass die Einführung des ETA für britische Doppelbürger mit ETA-berechtigter Staatsangehörigkeit eine wesentliche Änderung darstellt. In der derzeitigen Übergangszeit erwarten wir nicht, dass die Fluggesellschaften Passagieren, die keinen gültigen britischen Pass oder eine Berechtigungsbescheinigung vorweisen können, die Beförderung verweigern.“
Das britische Innenministerium forderte jedoch auch britische Doppelstaatler auf, „die notwendigen Vorkehrungen zu treffen“, um „Komplikationen zu vermeiden“.
Diese Unsicherheit hat viele in eine schwierige Lage gebracht. Einige verzichten auf einen britischen Pass oder eine Berechtigungsbescheinigung, weil sie zunächst darauf hingewiesen wurden, dass dies nicht notwendig sei. Andere wiederum suchen händeringend nach solchen Dokumenten, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden.
Insgesamt haben Reisende und Einwanderungsexperten die offizielle Anleitung als „vage“ und „irreführend“ bezeichnet. Außerdem scheinen sich die Regeln ohne Vorankündigung zu ändern.
Mangel an klarer Kommunikation
Kritiker sagen, die britische Regierung habe es versäumt, die Änderungen klar zu kommunizieren. Daher wissen die Reisenden nicht, was sie erwartet.
Diese Diskrepanz hat auch zu Verwirrung bei jedem Schritt der Reise geführt. Darüber hinaus hat sie auch das Vertrauen in das System untergraben.
Britische Doppelbürger haben auch über eine „Panne“ im britischen ETA-Antragsformular berichtet. Insbesondere verhindert das Formular, dass britische Doppelbürger ohne britischen Pass angeben können, dass sie Briten sind.
Reiseexperten und Expat-Organisationen haben die Regierung aufgefordert, detaillierte Leitlinien zu veröffentlichen. Bis dahin wird die Unsicherheit weiter wachsen.
Was kommt als Nächstes?
Die ETA wird im Jahr 2025 weiter ausgeweitet. Doch ohne klarere Regeln befürchten viele ein weiteres Chaos.
Britische Doppelstaatler fordern lediglich Klarheit. Solange das nicht der Fall ist, bleiben Reisen nach Großbritannien stressig und unberechenbar, sagen sie.
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