UK Home Office testet Fingerabdruck-Selbstregistrierung

Durch die Erprobung solcher Technologien kann das britische Innenministerium das Reisen in das Vereinigte Königreich vereinfachen und sicherer machen.

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Das britische Innenministerium testet ein Verfahren, das es Visumantragstellern ermöglicht, ihre biometrischen Daten aus der Ferne per Smartphone zu erfassen. Dieser innovative Versuch soll die Einwanderungsverfahren vereinfachen und gleichzeitig strenge Sicherheitsstandards einhalten. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien will das Innenministerium den Komfort für Antragsteller erhöhen und seine Abläufe rationalisieren.

Über die Studien des britischen Innenministeriums

Das britische Innenministerium hat vor kurzem bekannt gegeben, dass es die Machbarkeit der Fernregistrierung von Fingerabdrücken über Smartphones sowohl vor Ort als auch per Fernzugriff testet. Diese Versuche konzentrieren sich auf die Erfassung von qualitativ hochwertigen Fingerabdrücken und Gesichtsdaten bei gleichzeitiger Gewährleistung robuster Sicherheitsmaßnahmen. Sie richten sich insbesondere an ausländische Staatsangehörige, die das Vereinigte Königreich besuchen oder dorthin einwandern.

„Um die Bequemlichkeit und die Sicherheit zu maximieren, wird das Innenministerium zunehmend prüfen, wo die Selbstregistrierung von biometrischen Merkmalen des Gesichts und der Fingerabdrücke von ausländischen Staatsangehörigen genutzt werden kann, die einen Antrag auf Einreise nach Großbritannien stellen“, heißt es in der Mitteilung.

„Um zu verstehen, ob dies möglich ist, muss das Innenministerium weiterhin die Leistung und Nutzbarkeit dieser neuen biometrischen Technologien testen“, fügte das britische Innenministerium hinzu. „Diese Machbarkeitsstudien sind die jüngste Etappe auf diesem Weg.

Außerdem wird getestet, wie eine Smartphone-App betrügerische Registrierungen erkennen kann, ein Prozess, der als Presentation Attack Detection (PAD) bezeichnet wird. Die Erfassung von Fingerabdrücken aus der Ferne kann heutzutage anfällig für Betrug durch KI oder Morphing-Angriffe sein.

Der Datenschutz und die Datensicherheit stehen im Mittelpunkt der Versuche, und das britische Innenministerium hat klare Datenschutzrichtlinien herausgegeben. Diese enthalten Informationen über die gesammelten Daten, ihre Aufbewahrungsdauer und wie sie geschützt werden. Die Teilnehmer behalten die volle Kontrolle über ihre Daten und haben die Möglichkeit, ihre Einwilligung jederzeit zu widerrufen.

Hintergrundinformationen zur Einreichung biometrischer Daten

Bisher mussten Visumantragsteller biometrische Daten von Gesicht und Fingerabdrücken an Kiosken oder in persönlichen Zentren abgeben. Diese Besuche führten oft zu Verzögerungen und logistischen Herausforderungen. Die laufenden Versuche stellen jedoch einen Wechsel zu einem benutzerfreundlicheren und effizienteren System dar. Die Selbstregistrierung per Smartphone könnte die Notwendigkeit von persönlichen Terminen überflüssig machen und die Antragsverfahren beschleunigen.

Erste Machbarkeitsstudien des britischen Innenministeriums aus dem Jahr 2021 zeigten, dass Selbstbedienungskioske bei der Erfassung biometrischer Daten gut abschnitten. Die Fortschritte in der Mobiltechnologie haben jedoch dazu geführt, dass man sich erneut auf Smartphone-basierte Lösungen konzentriert. Durch die Erprobung der Fernregistrierung hofft das Innenministerium, praktische Anwendungen für digitale Einwanderungsdienste zu finden.

Während die Kioske die biometrischen Daten von Gesicht und Fingerabdrücken effektiv erfassen konnten, waren weitere Untersuchungen zur Implementierung des PAD erforderlich. Das britische Innenministerium stellte fest, dass die Kioske oft nicht funktionierten, wenn die Teilnehmer Accessoires trugen, die nicht zur Brille gehörten.

Smartphones hingegen konnten Präsentationsangriffe effektiv erkennen, aber die Falscherkennungsrate war ebenfalls hoch.

Breitere Wirkung der Studien

Die Versuche stehen im Einklang mit der breiteren Strategie Großbritanniens, die Grenzverwaltung durch digitale Innovationen zu modernisieren. Das kommende elektronische Reisegenehmigungssystem (Electronic Travel Authorization, ETA) wird von Reisenden verlangen, dass sie vor ihrer Ankunft in Großbritannien biometrische Daten angeben. Die Fernregistrierung über Smartphones könnte diesen Prozess für Millionen von Besuchern schneller und leichter zugänglich machen.

Darüber hinaus ist das britische Innenministerium bestrebt, die mit dieser Initiative verbundenen potenziellen Herausforderungen zu bewältigen. Dazu gehören die Sicherstellung der Zugänglichkeit für Nutzer mit unterschiedlichen technologischen Kenntnissen und die Verhinderung betrügerischer Aktivitäten. Die Zusammenarbeit mit Branchenexperten wird dazu beitragen, diese Technologien für eine groß angelegte Umsetzung zu verfeinern.

Bild von rawpixel.com auf Freepik

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